Im Zuge des Saisonstarts 2024/25 sprechen wir mit Rudi Kurz, der die Leitung der Ersten Mannschaft als Cheftrainer im letzten Oktober übernommen hat. Er schaffte das für unmöglich gehaltene und sicherte drei Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt in der Kreisliga A.
Im Interview spricht Rudi über die Herausforderungen der letzten Saison, seine Erwartungen an die kommende Spielzeit, neue Teammitglieder und seine Ziele mit dem SSV.
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SSV: Rudi, beschreibe doch die letzte Saison nochmal aus deiner Sicht… Was war bisher dein schönster Moment als Trainer des SSV?
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Rudi: Am 26. Spieltag zogen wir, nach einem Sieg gegen Türkücü Ratingen, erstmals am SC Düsseldorf-West II vorbei. Das Gefühl, es wirklich geschafft zu haben, stellte sich jedoch erst 4 Spieltage später ein. Da gewannen wir, für viele unerwartet, nach einer starken Leistung mit 4:2 beim FC Bosporus. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir ein Spiel weniger als der SC West II ausgetragen und 4 Punkte Vorsprung. Dieser Sieg war sicherlich einer der schönsten Momente der Rückrunde für mich.
Endgültig sicherten wir uns die Klasse am 31. Spieltag mit einem knappen Sieg gegen Oberbilk und der gleichzeitigen Niederlage des SC West II bei unseren Nachbarn, dem SC Unterbach.
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SSV: Was hat dich im letzten Herbst dazu bewogen, das Angebot des SSV Erkrath anzunehmen, obwohl die Mannschaft zu dem Zeitpunkt mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz stand?
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Rudi: Ich stand bereits seit geraumer Zeit in lockerem Kontakt mit dem sportlichen Leiter des SSV Erkrath, Werner Nowak. Er hat mich dann im Herbst konkret auf ein Engagement angesprochen. Nachdem ich mir mehrere Spiele des SSV Erkrath angeschaut hatte, war ich überzeugt, unter der Voraussetzung weitere punktueller Neuzugängen, die Klasse halten zu können!
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SSV: Was waren die größten Herausforderungen und was die entscheidenden Momente für den Klassenerhalt? Wie hast du die Mannschaft motiviert und auf den richtigen Kurs gebracht?
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Rudi: Ein ganz wichtiger Punkt war, dem Team den Glauben an sich selbst wieder zu geben. Dies haben wir insbesondere durch die Testspiele der Rückrundenvorbereitung und vielen persönlichen Gesprächen geschafft.
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SSV: Wie sehr freust du dich auf die kommende Saison? Welche Erwartungen hast du?
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Rudi: Ich freue mich sehr auf die kommende Saison! Es gibt als Trainer nichts Schöneres, als die Mannschaft, zusammen mit dem sportlichen Leiter, im Hinblick auf die Saison zusammenzustellen und in der Vorbereitung die Grundlagen für ein erfolgreiches Abschneiden zu legen. Interessant wird zu beobachten sein, wie sich insbesondere die jungen Spieler entwickeln und wie schnell sich eine „Mannschaft“ auf und neben dem Platz finden wird. Wir im Trainerteam werden alles dafür tun, eine ruhigere Saison als die Letzte zu spielen und möglichst einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen.
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SSV: Einige Abgänge gab es aber auch einige Neuzugänge sind bereits verpflichtet worden. Wie schätzt du das Team - stand heute - ein?
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Rudi: Wir haben mit den Abgängen von Fatih Duran (Türkücü Ratingen), Sam Heuer (pausiert), Ko Tachibana (FV Endenich), Stanley Konadu (Karriereende) und Minister Antwi (CfR Links) starke Spieler verloren. Diesen Abgängen stehen aktuell folgende Neuzugänge gegenüber:
Atakan Agca (DSC 99), Dejan Schmitz (KSC Tesla 07), Daniel Kauffeldt (TuS Gerresheim), Momtez Korbi (TuS Gerresheim II), Filip Milinkovic (Hellas Düsseldorf), Jaad Benzerdjeb (SV Velbert), Aron Küpper (Weckhoven), Ahmet Muhacir (FC Türkspor II), Julian Weber (AC Italia II) und Selcuk Kutlu (AC Italia)
Der Kern der Mannschaft ist geblieben und bildet das Gerüst für die neue Saison. Ich bin zuversichtlich, dass wir in dieser Saison in der Breite besser als in der letzten Saison aufgestellt sein werden. Derzeit befinden sich zusätzlich noch einige Probespieler im Training. Mal schauen, ob sich von denen noch jemand für die Erste aufdrängt…
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SSV: Welche Schwerpunkte hast du in der Saisonvorbereitung gesetzt? Legst du mehr Wert auf Technik oder Kondition, oder eine Mischung aus beidem?
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Rudi: Die Saisonvorbereitung lief größtenteils nach einem festen Muster ab. Der Ausdauerbereich, wie auch Individual,- Gruppen- und Mannschaftstaktische Inhalte finden sich darin wieder.
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SSV: Gibt es spezielle taktische Veränderungen oder Anpassungen, die du in der kommenden Saison einführen möchtest?
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Rudi: In der letzten Saison haben wir offensiv überwiegend in einem 4-4-2, bzw. einem 4-2-3-1 agiert. In dieser Saison wollen noch das 3-4-3 dazu nehmen.
Der zweite Schwerpunkt wird das Thema Restverteidigung sein.
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SSV: In der letzten Saison mussten wir 115 Gegentore in 32 Spielen hinnehmen, also durchschnittlich 3,6 pro Spiel. Besonders häufig gab es eine Flut an Gegentoren, wenn wir einmal zurücklagen. Seit deiner Übernahme konnte unsere Offensive diese Zahl häufig ausgleichen. Wie planst du, die defensive Stabilität zu verbessern?
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Rudi: In der Hinrunde hatten wir in der Tat ein katastrophales Torverhältnis. Ein Grund hierfür war die oftmals fehlende Moral, nach Rückständen das Spiel noch drehen zu können.
Genau diese Moral war dann aber in der Rückrunde eine unserer Stärken! Durch die Neuzugänge, einigen taktischen Veränderungen und guter Trainingsarbeit waren wir in der Lage, auch enge Spiele zu unseren Gunsten zu entscheiden.
Des Weiteren haben wir in der Rückrunde vier Mal so viele Tore erzielt, wie zuvor in der Hinrunde.
Ein großes Thema werden hier das Trainieren und Umsetzen des Gegenpressings nach Ballverlust, der richtigen Abständen der Ketten zueinander und der Abstand der Spieler im Abwehrverbund untereinander sein.
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SSV: In dieser Saison hast du mit David Grützner einen neuen Co-Trainer an deiner Seite. Er kommt vom VfB Hilden zu uns nach Erkrath. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit ihm und welchen neuen Impuls bringt er ins Team?
Rudi: David hat letzte Saison seine erste Station als Trainer beim VfB Hilden III bestritten. Ich werde mit David einen regen fachlichen Austausch führen. Er wird selbstverantwortlich Trainingsinhalte planen und durchführen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass er eine echte Verstärkung für das Trainerteam sein wird und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm.
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SSV: Mit dem Rather SV kommt ein Absteiger aus der Bezirksliga zu uns, der sicherlich direkt wieder oben angreifen will. Welche anderen Teams siehst du in der kommenden Saison als Favorit in der Kreisliga A?
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Rudi: Ich sehe den Rather SV nicht als Aufstiegs Aspirant. Meiner Meinung nach werden sie die Saison benötigen, um sich in der Kreisliga A zurecht zu finden.
Für Absteiger aus der Bezirksliga ist es oftmals ein Wunschdenken, um den direkten Wiederaufstieg mitzuspielen. Man muss ja nur auf Schwarz-Weiß Düsseldorf und den VfL Benrath in der letzten Saison schauen.
Mein Favoriten um den Aufstieg ist klar der SV Hösel. Schlussendlich werden drei vier Vereine um den Aufstieg spielen.
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SSV: Wie beurteilst du abschliessend die Saisonvorbereitung und welche Erwartungen hast du für das Derby gegen Hochdahl?
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Rudi: Die Saisonvorbereitung war intensiv und anspruchsvoll. In den vergangenen sechs Wochen haben wir pro Woche drei Trainingseinheiten und zwei Testspiele absolviert, wobei leider nie alle Spieler zur Verfügung standen, bedingt durch Urlaub und Verletzungen. Die Testspiele zeigten sowohl Licht als auch Schatten, aber in den Trainingseinheiten hat die Mannschaft stets mit vollem Einsatz gearbeitet. Auch wenn uns zum Auftakt drei wichtige Stammspieler fehlen, werden wir alles geben, um zu Hause ein packendes Derby gegen Hochdahl zu bieten!
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SSV: Rudi, wenn du am Ende der kommenden Saison auf das Jahr zurückblickst, was möchtest du dann mit dem Team erreicht haben?
Rudi: Mein Ziel ist es, so bald wie möglich mit der Mannschaft das gesicherte Mittelfeld zu erreichen.
In der Rückrunde 2023/24 war es mir oftmals aufgrund der Tabellensituation nicht möglich den jungen Wilden mehr Einsatzzeiten zu geben. Dies soll sich diese Saison ändern. Mir persönlich liegt viel daran, junge Spieler zu fördern!
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SSV: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die Vorbereitung und den Saisonstart!
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Rudi: Danke!
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Das erste Spiel der neuen Saison steht diesen Sonntag, 18.8. um 15:15h im Toni-Turek Stadion an.
